Sechs Projekte aus der Kultur- und Kreativwirtschaft wurden am Freitagabend im Rahmen des Sommerfests des Branchenverbands Kreatives Chemnitz als Preisträger:innen der zweiten Runde im Förderprogramm KRACH – Kreativraum Chemnitz gekürt. Sie können in den kommenden Wochen und Monaten ihre KRACH-Räume im Kreativhof „Die Stadtwirtschaft“, im Wirkbau sowie im K40 der schönherr.fabrik beziehen – die Vermieter stellen die Räume für bis zu drei Jahre ohne Kaltmiete zur Verfügung. Darüber hinaus können sich die Preisträger über ein Startbudget von bis zu 5.000 Euro freuen. „Unsere international besetzte Jury hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht. Wir haben aus dem Pool von über 20 überwiegend hervorragenden Bewerbungen aus ganz Deutschland eine Auswahl getroffen, die den Wirtschaftsstandort Chemnitz stärken und die Kultur- und Kreativwirtschaft in der Stadt bereichern wird“, erklärt Sören Uhle, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH (CWE) und Jury-Mitglied bei KRACH.
Die Preisträger:innen spiegeln die Bandbreite der Kultur- und Kreativwirtschaft wieder. So wird die mobile Schreib- und Druckwerkstatt ihr Hauptquartier im Kreativhof „Die Stadtwirtschaft“ beziehen und hier künftig auch Workshops anbieten. Das Leipziger Künstler-Duo „Doppeldenk“ errichtet einen zweiten Produktionsstandort im Chemnitzer Wirkbau. Dorthin zieht ebenfalls eine Werkstatt mit Büro für den Verleih und Verkauf großer XXL-Weihnachtsfiguren, die in erzgebirgischen Handwerksbetrieben entstehen. Das K40 in der schönherr.fabrik soll nach der anstehenden Renovierung durch das Interior-Design-Studio „Alles Gold was glänzt“, ein für Hobbyfotografen offenes Foto-Studio „Offene Blende“ sowie durch VRENDEX, ein Unternehmen zur Entwicklung von Virtual-Reality- sowie Augmented-Reality-Anwendungen, belebt werden. (Eine ausführlichere Beschreibung der Preisträger:innen finden Sie auf Seite zwei dieser Pressemitteilung.)
Für die Bewerber:innen stehen in diesem Jahr sechs Flächen zwischen 25 und 260 Quadratmetern bereit. Das Förderprogramm KRACH war im Frühjahr dieses Jahres zum zweiten Mal ausgeschrieben worden. Zur international besetzten Jury gehörten neben den Vertretern der Initiatoren aus der CWE (Sören Uhle), dem Kreativen Chemnitz (Frank Müller), dem KREATIVEN SACHSEN (Katja Großer) und der Stadt Chemnitz (Grit Stillger) auch die Expert:innen Cecilè Houpert (Projektkoordinatorin bei EUROCITIES und des EU-Projekts Culture for Cities and Regions), Steffen Roth (Professor an der La Rochelle Business School), Fátima São Simão (Entwicklungsdirektorin UPTEC PINC Porto) sowie Silvia Porretta (Projektleiterin von IncrediBOL! in Bologna, dem Vorbildprogramm von KRACH).
KRACH-Preisträger:innen 2019
Kreativhof „Die Stadtwirtschaft“: Schreib-, Druck- und Buchkunstwerkstatt Raumgröße: 47 qm, bereitgestellt durch Kreatives Chemnitz e.V. im Auftrag der Stadt Chemnitz
Die seit mehr als einem Jahr aktive offene und mobile Schreib-, Druck- und Buchkunstwerkstatt von Dipl.-Sozialpädagogin Jule Winkler und Dipl.-Designerin Nora Friedrich sucht eine feste Bleibe – und verwandelt den KRACH-Raum ins eigene Hauptquartier und einen Ort, an dem alle Altersgruppen, vor allem aber Kinder und Jugendliche die Kunst des Drucks und des Büchermachens lernen können. Träger des Projekts ist der Förderverein für den musischen KiGa Chemnitz e.V. (PampelMuse).
Wirkbau – Raum 1: Doppeldenk Raumgröße: ca. 40 qm, bereitgestellt durch MIB Wirkbau Chemnitz GmbH & Co. KG
Unter dem Namen „Doppeldenk“ gestaltet das Künstler-Duo Andreas Glauch und Marcel Baer seit 2007 Malerei, Grafik, Skulpturen oder Fassaden – neben dem Studio in Leipzig soll der KRACH-Raum im Wirkbau ihr zweiter Standort werden. Mit Chemnitz sind sie bereits vielfältig verbunden, unter anderem durch die Zusammenarbeit mit der Galerie Borssenanger sowie eine Reihe von Lieferanten in Stadt und Region.
Wirkbau – Raum 2: XXL-Weihnachtsfiguren Raumgröße: ca. 30 qm, bereitgestellt durch MIB Wirkbau Chemnitz GmbH & Co. KG
Felix Prehl und André Rückert sind Fans der erzgebirgischen Weihnacht und der dortigen handwerklichen Traditionen mit ihren Schnitzfiguren. Große XXL-Weihnachtsfiguren, entstanden bei Handwerksbetrieben im Erzgebirge, sollen künftig vom KRACH-Raum aus zur Vermietung und zum Verkauf angeboten werden, um Weihnachtsmärkte, Geschäfte oder Unternehmensräume zu schmücken. Darüber hinaus dient der Raum als Werkstatt für kleinere Reparaturen.
schönherr.fabrik K40 – Raum 1: „Offene Blende“ Raumgröße: ca. 260 qm, bereitgestellt durch SCHÖNHERR WEBA GmbH
Noch nie wurde so viel fotografiert wie heute: Susan Strebe greift mit ihrem Projekt „Offene Blende“ den Trend auf und eröffnet in ihrem KRACH-Raum ein Fotostudio, das interessierte Hobbyfotografen stundenweise anmieten können: Neben einer technischen Grundausstattung stehen auch unterschiedliche Themenräume für Fotoinszenierungen bereit. Ergänzt wird das Angebot durch Kurse zum Beispiel im Bereich der Bildbearbeitung.
schönherr.fabrik K40 – Raum 2: „ALLES GOLD WAS GLÄNZT“ Raumgröße: ca. 130 qm, bereitgestellt durch SCHÖNHERR WEBA GmbH
Mit ihrem Unternehmen „ALLES GOLD WAS GLÄNZT“ ist Laura Dähn bereits seit Ende 2018 nebenberuflich aktiv – mit KRACH will sie nun durchstarten und plant die Einrichtung eines Interior-Design-Studios, das sich unter anderem mit der Einrichtung von Privat- und Ferienhäusern, Ladengeschäften oder Unternehmensräumen beschäftigt. Der KRACH-Raum wird Showroom und Verkaufsfläche für kuratierte Kunst und außergewöhnliches Design.
schönherr.fabrik K40 – Raum 3: „VRENDEX“ Raumgröße: ca. 130 qm, bereitgestellt durch SCHÖNHERR WEBA GmbH
Unter Leitung von Manuel Dudczig entwickelt das dreiköpfige VRENDEX-Team Anwendungen in den Bereichen Virtual und Augmented Reality, die insbesondere zur schnelleren und ortsunabhängigen Produktentwicklung und Produktpräsentation eingesetzt werden sollen. VRENDEX verknüpft dabei Technologie, Kreativität und Wissenschaft und kann bereits auf einen illustren Kundenstamm aus dem Maschinen- und Anlagenbau, aus der IT- und aus der Eventbranche verweisen.